, Jetzer Mathias

Kegelabend im Rössli

Gute Stimmung und tolle Leistungen

Penetrantes Telefongebimmel, ein Rechengenie von einem Schiedsrichter, ein sichtlich überraschter Ehrenpräsident , ein überragend herausgeputzter Gewinner und ein fliegendes Mikrofon. Aber alles der Reihe nach...

Hanspeter hat den Abend angerichtet, die Kegelbahn für unseren Verein reserviert und einen Schiedsrichter mitsamt Gabentisch organisiert. Bei dessen Anblick, damit sind die zu gewinnenden Preise und nicht die Person gemeint, schienen einige der kegelfreudigen Mitglieder so richtig warm- und im späteren Verlaufe des Abends heisszulaufen und ungeahnte Kräfte sowie Fähigkeiten freizusetzen. Doch dazu später mehr.

Nachdem alle Teilnehmer sich eingefunden und einige Kugeln auf die Reise geschickt hatten, rückte sich unser Schiedsrichter in's Scheinwerferlicht. Nachdem er gleich von Beginn an klar zu machen versuchte, wie er sich den weiteren Verlauf des Wettkampfes vorzustellten gedenke, wurden ihm noch kurz die Spielregeln erklärt. Gespielt werden sollten jeweils 5 Versuche in die Vollen. Dies traditionell über 5 Runden. Nachdem dieser Punkt auf der Traktandenliste abgehakt werden konnte, fiel auch schon der lang ersehnte Startschuss, welcher die 2-jährige Trainingsphase der Sportler endgültig für beendet erklärten sollte.

So zeigten die Fischer schnell, dass sie die Zeit gut genutzt haben, um ihre Techniken zu verfeinern. Die Kugeln rollten von Beginn an sehr gut. Dass die Redewendung "Ausnahmen bestätigen die Regel" auch am gestrigen Abend seine Berechtigung hatte, bestätigte der amtierende Titelverteidiger. So verabschiedete er sich früh aus dem Rennen der Favoriten. Da half es auch nicht, dass er sich von Runde zu Runde steigern konnte. Im Interview nach dem Wettkampf wollte dieser seine im letzten Jahr zugezogene Verletzung am Finger nicht als Grund gelten lassen. Auf die Frage, ob es an der mentalen Einstellung gefehlt hätte, warf er wutentbrannt das Mikrofon in die Vollen. Unbestätigten Quellen zufolge sei ihm zumindest dieser Wurf gelungen. Auch einen rabenschwarzen Abend zog der Schiesrichter in Sachen visueller Wahrnehmung sowie Algebra ein. So musste er des öftern den VAR kontaktieren, welcher nach kurzen Tumulten auf den Fanrängen wieder für Ruhe und Ordnung sorgen konnte. Doch wollen wir uns nun ganz dem Wettkampf um den Tagessieg widmen.

Denn es wurde schnell klar, dass dieser eigentlich nur über den Vizepräsidenten gehen konnte. Er wusste schon alleine mit seinem perfekt abgestimmten und herausgeputzten Outfit zu überzeugen. Herbert legte in der zweiten Runde sagenhafte zwei Kränze hin und hatte auch sonst keine Aussetzer, befand er sich offenbar in der Form seines Lebens. Dass er bei der letzten Austragung von einem unbeschriebenen Blatt besiegt wurde, schien ihn richtiggehend zu hartem Training angesport zu haben. Seine Gattin meinte kürzlich im March-Anzeiger, dass er aufgrund des grossen Aufwands nahe an einem Burnout vorbeigeschrammt wäre und nebst der harten Fischerei und täglicher körperlicher Ertüchtigungen bis spät in die Nacht fast keine Zeit mehr zum Rasen mähen oder ähnlichem finden konnte. Auf jeden Fall klingelte das Telefon in der vollbesetzten Kegelarena von Schübelbach des öftern, nachdem sich seine Kugeln durch den Kegelwald gepflügt hatten. Wisi, welcher seinen Sitzplatz in unmittelbarer Nähe des lauten Geklingels hatte, fühlte sich in seiner Konzentration derart gestört, sodass er sich einen Gehörschutz zulegen musste. Leider durfte ihn das einen Platz auf dem Podest gekostet haben. Er wurde leider nur unglücklicher Vierter, dafür König der Herzen. So richtig krachen liess es aber ein Teilnehmer, der sich selber wohl nicht so richtig auf der Rechnung zu haben schien. Noldi lief am gestrigen Abend so richtig heiss und pfefferte die Kugeln mit seiner nicht kopierbaren Technik in die Vollen, dass sich nicht nur die Kegel sowie Mitkonkurrenten, sondern auch die Bahn fürchten musste. Unserem Ehrenpräsident war die Freude über den zweiten Rang und dem damit verbundenen Gewinn von zwei Flaschen vom Wein-des-Jahres* richtig gut anzusehen. Da sich Herbert die Butter nicht mehr vom Brot wegnehmen liess, war nur noch die Frage, wer das Podest auf dem dritten Rang kompletieren würde. Dies geschah in Form vom Organisator des Abends. Hanspeter zeigte stehts viel Biss und machte klar, dass mit ihm auch in Zukunft zu rechnen ist und er seinen Platz eher auf der Bahn als auf dem Schiedsrichterstuhl sehen würde.

In der Kategorie der Damen kristallisierte sich wie bei den Herren früh eine Siegerin heraus. Lisbeth führte die feinste Klinge im Feld und siegte überlegen. Besonders die Abgabe der Kugel war so leise, dass es sämtliche Mitkonkurrentinnen in Ehrfurcht erstarren liess. Dass sie den Sieg verdient hatte, bewies sie beim Auslaufen, als ihre Versuche unter Anleitung ihres Coaches (Marcel Keller) immer wie besser wurden.

Nach der Rangverkündigung konnten sich die Teilnehmer noch beim "Töggeli-Chaschte" oder einem Jass beweisen. Besonders Sepp zeigte im Sturm seine Qualitäten und liess erahnen, dass er früher ein sehr leidenschaftlicher Fussballspieler gewesen sein musste. Zusammen mit Wisi konnte er das Team Keller knapp in die Schranken weisen. Nicht weniger umkämpft war das Geschehen auf dem Jassteppich. Wobei hier vor allem ein Fischer sich seinen eigenen Kampf mit den Karten lieferte. Er gelobte Besserung. Dank einer wilden Aufholjagd in der zweiten Runde war das Remis Tatsache und die Buchhaltung schnell erledigt. Und so war der Eklat des Tages um das Mikrofon schnell wieder vergessen.

 

1. Lisbeth Keller 395 Punkte Siegerin Damen
1. Herbert Schweizer 1540 Punkte Sieger Herren
2. Noldi "der Kracher" Rauchenstein 1355 Punkte  
3. Hanspeter Huber 1310 Punkte  
4. Wisi Reichmuth 1240 Punkte  
5. Marcel Odermatt 1120 Punkte  
6. Mathias Jetzer 1115 Punkte  
7. Marcel Keller 1075 Punkte  
8. Sepp Geisseler 885 Punkte  

 

Besten Dank an alle, die zu diesem tollen Abend beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt Hanspeter für die Organisation, Herbert für die Runde "Freibier" und Stefan für die Dienste als selbstloser und humorvoller Schiedsrichter sowie "Getränkelieferant".

* Wer noch Weinflaschen (Alet) erwerben möchte, bitte bei Stefan Keller melden.