, Muff Fabian

Karpfenfischen am Carpsjön

Pfingstwochenende in Frankreich

Tag 1. Endlich! Das lang ersehnte Auffahrtswochenende ist da! Pünktlich um 9 Uhr fand man sich beim Landgasthof Mühlebach ein. Mit Schlafsack und Zahnbürste ausgerüstet und voller Vorfreude sowie Motivation. Mit elf Jungfischern und fünf Begleitern ging es in das Pfingstwochenende nach Frankreich. Ohne Zwischenfälle und Stau kamen wir nach ungefähr 3 Stunden mit kleinen Umwegen am Ziel an. Der acht Hektaren grosse See lädt ein zum Karpfenfischen bis 30 Kilogramm. Er beherbergt auch grosse Hechte, einzelne Störe und Welse. Vor Ort angekommen wurden wir durch meinen Kameraden Dominik begrüsst, welcher auch gleichzeitig der Besitzer des Sees ist. Nach einer Erkundungstour durch die Anlage wurde das Gepäck im grossen Zelt verstaut, welches wir vor einer Woche aufgestellt hatten. Da alle bereits hungrig waren, gab es zum Start Hotdogs. Nach der Stärkung begaben wir uns zu den vorbereiteten Ruten und wurden durch Dominik instruiert, wie so eine Karpfenmontage aussieht und richtig beködert wird. Als Köder, welche auf ein sogenanntes Haar aufgezogen wurden, verwendeten wir Tigernüsse und Boillies, die mit Lockstoff präpariert wurden. Anschliessend ging es zum Ruten auslegen. Die Montagen wurden geworfen oder mit dem Boot ausgelegt. Die Plätze wurden grosszügig mit Mais, Hanf und Samen angefüttert, sodass die Karpfen gerne am Futterplatz verbleiben. Da die Karpfen eher nachtaktiv und am frühen Morgen auf Futtersuche sind, konnte man sich den Tag damit vertreiben, Katzenwelse zu fangen, welche es im See geben sollte. Diese bissen hervorragend auf Fleischmaden oder Wurm. Aber aufgepasst! Auch die Karpfen zogen ihre Bahnen in Ufernähe. Und so kam es, wie es sollte. Nach zahlreichen kleinen Welsen verspürte der erste der Jungs, dass etwas Schweres am Haken sein musste. Nach kurzen Fluchten landete der erste Karpfen im Netz und wurde fachgerecht vom Haken befreit und desinfiziert. Die Vorlage wurde also gegeben und die Spannung stieg bei jedem Einzelnen. Später am Abend zog ein Gewitter auf. Starker Regen und Wind mischten das Wasser auf und verwandelte das Ufer in eine Schlammwüste. Zum guten Glück zog das Unwetter aber nach gut einer Stunde weiter und es wurde Zeit für die Gummistiefel. Gegen 18 Uhr gab es bereits Gehacketes mit Hörnli zum wohlverdienten Abendessen, welches von Dominiks Eltern zubereitet wurde. Soraya sowie der Gastgeber steuerten das Dessert bei. Die Jungs waren allerdings im Fieber, wollten nur fischen und auf keinen Fall in das Bett. So wurden in der Hoffnung auf einen guten Run in der Nacht die Karpfenruten nochmals überprüft und neu ausgelegt.

Tag 2. Nach einer ruhigen Nacht mit ein paar Piepsern standen die ersten in voller Früh bereits wieder am Wasser, um Katzenwelse zu fangen. Nach einem reichhaltigen Morgenbuffet wie in einem Fünf-Sterne-Hotel wurden die Ruten neu beködert und ausgelegt. Dominiks Vorhersage war richtig: Die erste Nacht wird ruhig und am zweiten Tag sollte es laufen. So war es dann auch. Die ersten Karpfen liessen die Bissanzeiger aufheulen und spannende Drills begannen. Die ersten Schuppen- und Spiegelkarpfen bis zu 13 Kilogramm wurden gelandet. Auch der Tag wurde immer besser, was das Wetter betraf. Mittags wurde auch noch eine kleine Überraschung verkündet: Es gab einen kleinen Wettbewerb, wer den grössten Karpfen und welche Gruppe die meisten Katzenwelse fangen werden. Am Nachmittag wurden neue Boillies mit Leber oder Blutegelgeschmack ausprobiert, die wie sich herausstellte, schnell Abnehmer fanden. Vor allem gegen Abend und beim gemeinschaftlichen Nachtessen wurden wir immer wieder vom Tisch geholt. Anscheinend war auch Abendessen bei den Fischen, welche übrigens hauptsächlich auf Distanzen von 50 bis 80 Metern gefangen wurden.

Tag 3. Uns wurde bereits am Vorabend angekündigt, dass Gian am Montag Geburtstag feiert. Als der Glückliche zum Morgenessen erschien, wurde sogleich fast wie in einem professionellen Chor Happy Birthday angestimmt. Natürlich durfte der obligate Geburtstagskuchen nicht fehlen. Die Karpfen freute es jedenfalls auch. Es wurden noch einige schöne Fische gefangen. Als Geburtstagsgeschenk biss ein schwerer Karpfen beim Geburtstagskind. Er zog wie ein kleines U-Boot und dachte nicht daran, in die Nähe des Ufers zu kommen. Nach einem wilden Hin und Her war er dann im Feumer. Was für ein Prachtkerl! Der Riese wog satte 17 Kilogramm. Ein sicherlich unvergesslicher Moment für Gian. Leider ging es aber schon bald ans Abschiednehmen. So wurden alle Sachen in die Autos verladen und wir halfen Dominik, das Zelt abzubrechen sowie alles zu versorgen. Ehrensache. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen ging es an die Rangverkündigung. Mit 8 Kilo Katzenwelse gewannen die Gebrüder Ruben und Javier. Als Preis erhielten sie zwei Gummifische. Zum Fang des schwersten Karpfens durften wir Gian gratulieren. Er bekam einen sehr schönen Pokal mit einem Karpfen darauf. Nach dem Gästebucheintrag verabschiedeten wir uns von Dominik und bedankten uns herzlich bei ihm und seinem Helfer. Gegen 18 Uhr kamen alle mit hoffentlich vielen bleibenden schönen Erinnerungen zu Hause an.

Für das Wochenende hatte ich drei grosse Ziele gesetzt: 1. Keine Unfälle, 2. dass jeder einen Karpfen fangen kann und 3. ein jeder Spass hat. Diese wurden zweifelsohne alle erreicht!

Ich hätte noch einige Zeilen mehr schreiben können, dann wäre es aber bald ein Buch geworden. So denke ich, hat man doch einen guten Überblick vom verlängerten Wochenende. Wir fingen gut 25 Karpfen, einen Stör, viele Katzenwelse und einen Hecht. An dieser Stelle einen grossen Dank an Dominik für die Gastfreundschaft und die Organisation. Wie immer einfach top! Mein Dank geht auch an seine Eltern, die uns die Tage bekochten haben, an Lena für die Mithilfe und die tollen Fotos, an die Jungfischerhelfer Flurin und Finn für deren Unterstützung, an meine Frau für die Kuchen am Carpsjön sowie deren Unterstützung an all den Anlässen, meinen Schwiegervater, die Familie Carigiet, an die Jungfischer für die tolle Harmonie und das gemeinsame Miteinander, an die Eltern der Jungfischer für deren in mich gesetztes Vertrauen und nicht zuletzt an Stefan - Präsidenten des KSFV - für die Übernahme der Hälfte unserer Kosten.

Carpsjön, wir kommen sehr gerne wieder!

Petri Grüsse
Fabian Muff