, Jetzer Mathias

Die Gründung des Sportfischervereins March

Nostalgie-Serie 1. Teil

Am Ende des zweiten Weltkrieges erfolgte die Gründung des Sportfischereivereins March. Nachdem wiederholt ein Zusammenschluss der Sportfischer gewünscht wurde, organisierten einige Initianten ein erstes Zusammentreffen von 17 Interessierten am 10. Februar 1945 im Ochsen in Lachen. Zu den wichtigsten Gründen zählte, dass den Interessen der Sportfischer in der March mehr Gehör verleiht und deren Rechte mit einem gewissen Gewicht vorgetragen werden könnten, da bei den zuständigen Amtsstellen eine Einzelperson nichts ausrichten könne. Auch sollten sich die Fischer besser kennenlernen können und die Kollegialität gepflegt werden. Zudem wurde die Möglichkeit eines Anschlusses an den Schweizerischen Sportfischerverein (heute SFV) als erstrebenswert erachtet.

Nach dieser Initialzündung beschlossen über 30 Sportfischer am 3. März 1945 an der eigentlichen Gründungs-Versammlung mit Begeisterung, unseren Fischerverein in´s Leben zu rufen. Dieser Beschluss wurde einstimmig bestätigt. Die Statuten wurden beraten und ebenfalls einstimmig angenommen. Der erste Vorstand des neuen Vereins ist auch im Jahresbericht festgehalten. Es wurden gewählt:

Präsident: Fritz Brunner Beisitzer: Albert Bamert
Kassier: Peter Hügin   Emil Leimbacher
Aktuar: Alois Jurt   Pius Donner

Die Gründungsmitglieder mussten kein Eintrittsgeld bezahlen. Dieses wurde für spätere Mitglieder auf 2 Franken gesetzt. Der erste Jahresbeitrag betrug 5 Franken. Die Protokolle sind hier nachzulesen.

In der Folge wurde der Vorstand schnell aktiv und man begann auf verschiedenen Ebenen aktiv zu werden. Statuten wurden gedruckt, Mitgliederkarten geschaffen und so wurde auch der Beschluss zum Anschluss an den Schweizerischen Sportfischerverein am 21. Mai gefasst. Wenige Tage später wurde dieser dann auch schon bestätigt.

Politisch wurde auch schon einiges in Bewegung gesetzt. So wurde eine Eingabe gegen die Abschaffung der Drahtschleikerei beim Regierungsrat eingereicht, da die Fischereigeschäfte nicht geeigneten Schnüre zu günstigen Preise anboten. Auch an die selbe Stelle richtete sich ein Begehren, dass die "schonungslose Abfangerei der Laichfische in Tuggen" gestoppt werden sollte. Auch drang man auf eine Änderung im Wurfrutengesetz beim Kanton. Man wollte es an dasjenige des Kantons St. Gallen anpassen. Zudem versammelten sich fast alle Mitglieder des Vereins am 27. Mai, um mit dem Fischereiaufseher und Tagesreferenten Herrn Bälli über verschiedenste Themen zu diskutieren. Auch waren der kantonale Fischereiaufseher sowie der Herr Polizist Ulrich aus Lachen gegenwärtig, um für Zucht und Ordnung zu sorgen. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Protokoll:

Es war unserem Präsidenten eine besondere Freude an der heutigen Versammlung, den meisten unbekannten, dafür umso gefürchteteren Fischereiaufseher, Herr Bälli, begrüssen zu können. Dieser referierte einlässlich über die "disziplinierte Bewirtschaftung unseres Zürichsees und über die neuen Vorschriften des Fischfanges"... Wäre der Zusammenschluss der Sportfischer in der March früher erfolgt, hätten unsere Wünsche vor der Inkraftsetzung der neuen "Übereinkunft" angebracht werden können. So ist es zu spät, wenigstens vorderhand zu spät, was uns aber nicht daran hindern kann, bei jeder Gelegenheit auf gewisse Übelstände hinzuweisen und unsere berechtigten Forderungen zuständigenorts anzubringen.

Ein anderes Thema, welches einige Fischer zu stören schien, war folgende Tatsache: "Es kommt immer wieder vor, dass die Lachner Schuljugend die in der Haab liegenden Schiffe betreten, diese beschädigen und Sachen entwenden. Mit einem Schreiben an den Schulrat soll auf diese Tatsache hingewiesen werden und Abhilfe verlangt werden."

Der jedoch erste wichtige Termin in der Vereinsagenda war das erste Wettfischen. Es wurde sogar über zwei Tage hinweg durchgeführt. Obwohl 20kg Fisch bestellt wurden, war der ganze Anlass auch zu einem grossen Teil auf den Erfolg der Fischer angewiesen. Nachdem der Samstag durch schlechtes Wetter beeinträchtigt war, stellten sich dann doch noch die Fänge am Sonntag ein. Den etwas ausführlicheren Bericht in Protokollform sowie Zeitungsbericht möchten wir Dir natürlich nicht vorenthalten. Soviel sei hier jedoch schon erwähnt: Der Anlass soll ein voller Erfolg gewesen sein. Nebst viel Fisch gab es sogar einen Miniatürlunapark und die Ochsen-Terrasse wurde zu einer heimeligen Fischerstube umgebaut. Auch ein Dancing und eine Bar fehlte nicht. Die Fischer waren so sehr in Feierlaune, dass das fröhliche Treiben erst durch die Polizei beendet werden musste.