, Jetzer Mathias

Kegelabend 2022

Gut Holz!

Genau heute vor einer Woche war es wieder einmal soweit. Das Rössli in Schübelbach wurde von den Sportfischern aus der March gestürmt und die Kegelbahn besetzt. Im Gegensatz zur letztjährigen Ausführung der Kegelmeisterschaft kehrte man wieder auf den einjährigen Rythmus zurück, da dies die Sponsoren und Fernsehstationen so gewünscht hatten. Besonders gespannt war man auf einen Newcomer im Teilnehmerfeld. Der Sohn des amtierenden Kegelmeisters liess sich im Tableau notieren und sorgte schon im Vorfeld für erhöhte Einschaltquote bei Tele March, als Roland Schweizer während einer seiner Trainingssessions im Sommercamp in Marbella gefilmt wurde und gut gelaunt mit gebräuntem nacktem Oberkörper, Sonnenbrille und strahlend weissem Lächeln bereitwillig Interviews gegeben hatte. Dass mit ihm zu rechnen war, stellte er eindrücklich schon beim Aufwärmen unter Beweis. Keiner seiner Konkurrenten konnte auch nur ansatzweise in Sachen Geschwindigkeit mithalten. Joar, da ging etwas über den Sommer. Man durfte also gespannt sein. Unter dem Deckmantel der medialen Abwesenheit von Fernsehkameras und Radiomikrophonen bereiteten sich die anderen Anwärter unaufgeregter auf diesen doch so wichtigen Abend vor. Natürlich war Herbert der Kronfavorit, doch war auch mit Marcel Odermatt zu rechnen. Der Kassier verfügte von allen Teilnehmern klar über die meissten finanzielle Mittel zwecks Training. Ein Name und Mitfavorit musste sich leider selber verletzungsbedingt selber aus dem Rennen nehmen. Der Vizemeister des Jahres 2021, Noldi, liess es sich aber trotzdem nicht nehmen und weilte zusammen mit Stefan Keller in der Ehrenlounge. Hanspeter, der letztjährige Dritte, machte es sich auf dem Schiedsrichterstuhl bequem. Sepp, Markus und die grosse Enttäuschung des Jahres 2021, Mathias, kompletierten das Feld der Männer. Bei den Frauen war Lisbeth, ihres Zeichens auch amtierende Titelverteidigerin, die klare Favoritin auf die Mon-Chérie-Trophäe.

Nachdem die Startnummernauslosung noch relativ ruhig über die Bühne ging, machte sich langsam Nervosität im Teilnehmerfeld breit. Titelverteidiger Herbert setzte nahtlos an, wo er vor einem Jahr aufgehört hatte. Er nahm früh seinen Telefonjoker und liess sich mit Heidi verbinden, welche ihm prompt zum ersten Chranz gratulieren durfte. Doch auch Marcel führte eine feine Klinge. Eine satte 280er-Runde unterstrich seine Ambitionen. Auch kam Roland - oder besser gesagt seine Kugeln - immer besser in Fahrt, nachdem er sich immer mehr mit der bekanntlich etwas zickigen Unterlage im Stadion du Cheval von Schübelbach vertraut gemacht hatte. Dabei verfeinerte er stetig seine Technik. Da das ganze restliche Teilnehmerfeld sehr solide aufspielte, kristallisierte sich auch kein klarer Sieger heraus. Für ein Nägel-Beiss-Finale war also gesorgt. Jeder Wurf in die Vollen wurde von den mitgereisten Fanclubs angefeuert und kommentiert. Am wenigsten schien sich der Webmaster vom Druck beeinflussen zu lassen und stempelte spät, aber womöglich nicht zu spät mit einem Chranz und einem Säuli ein, nachdem auch andere die Glocke zum bimmeln brachten. Die Konstanz in Person war allerdings Lisbeth, die ihr Programm in einer Seelenruhe abspulte. Während also bei den Damen das Rennen eher unaufgeregt verlief, so wartete man nach der letzten abgegebenen Kugel gespannt auf die Rangverkündigung von Hanspeter bei den Herren. Dort gewann für einmal der letztmals noch enttäuschende Mathias mit leichtem Abstand vor einem erstaunlich grossen Mittelfeld, welches gerade mal 150 Punkte trennten. Im Inner-Schweizerischen Duell triumpfierte übrigens der Sohn, welcher immerhin den Vizemeistertitel in Empfang nehmen durfte. Marcel schrammte um haaresbreite am zweiten Platz vorbei, durfte sich aber als Dritter trotzdem noch Edelmetall abholen. Man darf also auf die Ausgabe im Jahre 2023 gespannt sein...

 

1. Lisbeth Keller 400 Punkte Siegerin Damen
1. Mathias Jetzer 1315 Punkte Sieger Herren
2. Roland Schweizer 1155 Punkte  
3. Marcel Odermatt 1145 Punkte  
4. Herbert Schweizer 1080 Punkte  
5. Sepp Geisseler 1005 Punkte  
6. Markus Abt 540 Punkte  

 

Danach ging es zum gemütlichen Teil über und die Protagonisten des Tages konnten sich beim Jassen und Töggeli-Match abreagieren und das Adrenalin wieder in geordnetere Bereiche absacken lassen. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Hanspeter, welcher sich um alles - inklusive Fernsehrechte und Sponsoringverträge - gekümmert und selbstlos auf eine Teilnahme verzichtet hatte.